Das Geld reicht nicht zum Leben. Was können wir tun?
Seit zwei Jahren organisiert »Hände weg vom Wedding« eine Jobcenter-Sozialberatung im Kiezhaus. In der Auseinandersetzung mit den Schikanen bei vollem Leistungsbezug oder Aufstockung im Bürgergeld bekommt ihr hier Unterstützung für den selbstbewussten Umgang mit den jeweiligen Anliegen. Das Aufsuchen der Beratung ist bereits ein erster Schritt und für die meisten nicht selbstverständlich. Viele Menschen in Berlin sind systematisch arm gemacht, werden von der Sozialbürokratie erdrückt und leben häufig isoliert von sozialstaatlichen Unterstützungs- und Hilfestrukturen.

Gemeinsam mit dem Autor des kürzlich erschienenen Buches »Leben ganz unten« (Papy Rossa, 2025) nehmen wir diese Lebensverhältnisse in dieser Veranstaltung stärker in den Blick:
»Notunterkünfte, Teeküchen, Straßenecken: Christopher Wimmer sprach mit Menschen, die mit Armut und Ausgrenzung konfrontiert sind. Er lässt die Stimmen jener zu Wort kommen, die ganz unten leben und über deren Los meist von oben entschieden wird – mit ›Instrumenten‹ wie Hartz IV oder Bürgergeld, mit ›Leistungsanreizen‹ oder Sozialkürzungen. Doch wie werden Menschen überhaupt marginalisiert? Was bedeutet es, von gesellschaftlicher Teilhabe ausgeschlossen zu sein? Und wie gehen die Menschen, die Millionen zählen, mit Geldnot, Stigmatisierung oder Jobcenter-Schikanen um?«
Nicht nur anlässlich der momentan auf den Weg gebrachten verschärften Regelungen zur Grundsicherung sollten wir uns zu diesen Erfahrungen häufiger austauschen – auch in der Entwicklung einer geeigneten politischen Praxis.
Das Buch hat den Anspruch, zur Frage anzuregen: Wie kann es anders sein? Aus der Beratungspraxis und täglichen Arbeit im Kiezhaus würden wir ergänzend fragen: Wie können wir unsere Lebensumstände kollektiv verbessern? Um nichts Geringeres soll es, angelehnt an die Schilderungen im Buch, in einer anschließenden Diskussion mit dem Autor gehen.
Wir freuen uns auf euren Besuch!
Buchvorstellung und Diskussion
Freitag, 21.11.2025
ab 18:30 Uhr bis ca. 20:30 Uhr
im Kiezhaus Agnes Reinhold, Afrikanische Straße 74
