Neue Veranstaltungsserie »Agnes erklärt!«

„Agnes erklärt“ ist unsere neue Veranstaltungsreihe im Kiezhaus! Hier geben wir Einblick in alltägliche Probleme und denken gemeinsam über Lösungen nach.

Diesmal: in Berlin suchen deutlich mehr Menschen nach einem Therapieplatz, als es Angebote gibt. Wir werfen einen Blick auf die aktuellen Zahlen, und gehen dem Therapieplatzmangel auf den Grund. Eine Psychotherapeutin teilt ihre eigenen Erfahrungen mit der Platzvergabe und wir zeigen auf, wie man auf der Suche nach einem Therapieplatz vorgehen kann. Die Veranstaltung bietet einen Überblick und gibt kleine praktische Hilfestellungen für den Alltag.

Hier gehts zu unserem Veranstaltungsplan November/Dezember 2025

Buchvorstellung »Leben ganz unten« mit Christopher Wimmer

Das Geld reicht nicht zum Leben. Was können wir tun?

Seit zwei Jahren organisiert »Hände weg vom Wedding« eine Jobcenter-Sozialberatung im Kiezhaus. In der Auseinandersetzung mit den Schikanen bei vollem Leistungsbezug oder Aufstockung im Bürgergeld bekommt ihr hier Unterstützung für den selbstbewussten Umgang mit den jeweiligen Anliegen. Das Aufsuchen der Beratung ist bereits ein erster Schritt und für die meisten nicht selbstverständlich. Viele Menschen in Berlin sind systematisch arm gemacht, werden von der Sozialbürokratie erdrückt und leben häufig isoliert von sozialstaatlichen Unterstützungs- und Hilfestrukturen.

Gemeinsam mit dem Autor des kürzlich erschienenen Buches »Leben ganz unten« (Papy Rossa, 2025) nehmen wir diese Lebensverhältnisse in dieser Veranstaltung stärker in den Blick:

»Notunterkünfte, Teeküchen, Straßenecken: Christopher Wimmer sprach mit Menschen, die mit Armut und Ausgrenzung konfrontiert sind. Er lässt die Stimmen jener zu Wort kommen, die ganz unten leben und über deren Los meist von oben entschieden wird – mit ›Instrumenten‹ wie Hartz IV oder Bürgergeld, mit ›Leistungsanreizen‹ oder Sozialkürzungen. Doch wie werden Menschen überhaupt marginalisiert? Was bedeutet es, von gesellschaftlicher Teilhabe ausgeschlossen zu sein? Und wie gehen die Menschen, die Millionen zählen, mit Geldnot, Stigmatisierung oder Jobcenter-Schikanen um?«

Nicht nur anlässlich der momentan auf den Weg gebrachten verschärften Regelungen zur Grundsicherung sollten wir uns zu diesen Erfahrungen häufiger austauschen – auch in der Entwicklung einer geeigneten politischen Praxis.

Das Buch hat den Anspruch, zur Frage anzuregen: Wie kann es anders sein? Aus der Beratungspraxis und täglichen Arbeit im Kiezhaus würden wir ergänzend fragen: Wie können wir unsere Lebensumstände kollektiv verbessern? Um nichts Geringeres soll es, angelehnt an die Schilderungen im Buch, in einer anschließenden Diskussion mit dem Autor gehen.

Wir freuen uns auf euren Besuch!

Rückblick Hoffest 2025

Bei strahlendem Sonnenschein kamen am Samstag den 20. September 2025 viele verschiedene Menschen aus der Nachbarschaft zusammen und folgten der Einladung zum Hoffest in die Afrikanischen Straße 74-90. Zum ersten Mal seit den Einschränkungen rund um die Hochphase der Covid-19 Pandemie bis Anfang 2023. Dazu aufgerufen haben das Kiezhaus gemeinsam mit dem Otwai-Treff (Die Wille/Johannesstift Diakonie) und die sozialistische Kinderorganisation »Rote Peperoni«. Die Initialzündung zu diesem Tag gaben einzelne Anwohnerinnen bereits im Frühling diesen Jahres.

Zugleich feierte das Kiezhaus im Rahmen des Festes das 7-jährige Bestehen. Im Vergleich zu den Jahren davor und den jährlichen „Tagen des offenen Kiezhauses“, haben nochmal mehr aktive Nutzer:innen und Aktive eigene Angebote umgesetzt und betreut. Spontan beteiligten sich Nachbar:innen z.B. mit einem Henna-Tattoo Angebot. Trotz der verschiedenen Hintergründe ist unsere Verbindung im Kiezhaus untereinander und mit anderen Einrichtungen sehr stark, das hat dieser Tag wieder gezeigt. Viele haben mit angepackt und anderen geholfen. Herzlichen Dank gilt auch dem Gitarristen Günther der auf der kleinen Bühne für alle ein paar Stücke spielte.

Neben einer kleinen Hüpfburg, Kinderschminken, Kindertreff, einem Bücher- und Basteltisch, gab es auch Hinweise, Tipps und sogar Beratung rund um das Thema Miete, Nebenkosten und Jobcenter. Hier wurden Anreize zur weiteren selbstbewussten Bewältigung mit den jeweiligen Anliegen gesetzt aber auch konkrete Verabredungen getroffen. Das aktive Mieter:innennetzwerk „Mietenwahnsinn Nord“ vermittelte ihre aktuelle Arbeit dabei vor allem durch kreative Angebote wie das Raten von Kaltmieten, Büchsenwerfen oder durch ein Glücksrad. Diese Angebot orientieren sich an dem aktuellen Kiezhaus Selbstverständis.

Als Kiezhaus stehen wir immer an eurer Seite und bieten wöchentlich viele nützliche Angebote im Alltag. Zusammen können wir uns besser wehren, unterstützen und Halt geben. Ob bei Mieten- oder Jobcenterstress, Schikanen auf Arbeit oder Ärger mit den Ämtern oder Anträgen. Lassen wir uns nicht über den Tisch ziehen!

Die Kuchentafel wuchs zu Beginn des Festes stetig an und auch andere Snacks wurden zur Freude aller aus den Häusern herangetragen! Viele kleine Decken rund um den Mittelgang des Hofes bildeten einen Tauschmarkt. Vielen Dank fürs Mitmachen!

Nebenher konnten alle Besucher:innen die aktuelle Ausstellung vom Internationalistischen Netzwerk Wedding gegen Militarisierung und Krieg ansehen und vor Ort in den Austausch kommen.

Die Kooperation untereinander verlief sehr solidarisch und reibungslos. Auch nach dem Tag erreichten uns viele schöne Rückmeldung und Ideen für das nächste Jahr. Wir freuen uns die Zusammenarbeit auch für weitere Aktionen dieser Art zu verstetigen. Es war uns ein Fest!